Suicide Squad (2016)

Man muss die Hartnäckigkeit bewundern, mit der Warner Bros. und D.C. beschissene Superheld*innenfilme produzieren. Es braucht Chuzpe, etwas so Vermurkstem wie „Man of Steel“ gleich etwas so Vermurkstes wie „Batman v. Superman“ hinterherzuschieben. „Suicide Squad“ verfolgt zumindest stellenweise einen anderen Ansatz. Zweifellos ist das auf die Abwesenheit von Zack Snyder zurückzuführen.

Die Geheimdienstlerin Amanda Waller (Viola Davis) entwickelt den Plan, eine Art Black-Ops-Truppe aus inhaftierten Superschurk*innen zusammenzustellen, frei nach dem Motto: “They might be bastards, but they are our bastards.” An sich keine gute Idee, wie ein Blick auf die letzten 50 Jahre U.S.-Außenpolitik zeigt, aber auf diesen Film bezogen bedeutet es, dass er im Unterschied zu seinen beiden Vorgängern immerhin eine Story hat.

Bevor es mit der Task Force X so richtig losgeht, macht sich eines der angehenden Mitglieder auch schon aus dem Staub. Die Hexe Enchantress (Cara Delevingne) setzt sich ab und befreit ihren Bruder, den Dämon Incubus (Alain Chanoine). Gemeinsam legen sie die Stadt Midway City in Schutt und Asche. Klar, dass der Rest des Teams in seinem ersten Auftrag gegen das randalierende Geschwisterpaar antreten muss.

Mit dabei sind Harley Quinn (Margot Robbie), Deadshot (Will Smith), El Diablo (Jay Hernandez), Captain Boomerang (Jai Courtney) und Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje). Die ersten drei haben ein Interesse, sich zu rehabilitieren: Harley sehnt sich nach Normalität, Deadshot will seine kleine Tochter wiedersehen, El Diablo hat Schuldgefühle, weil er für den Tod seiner Familie verantwortlich ist. Captain Boomerang gibt dagegen den extrabösen Schurken, dem alles scheißegal ist. Killer Croc ist vernachlässigbar, denn seine Rolle beschränkt sich darauf, herumzustehen und wie ein Krokodil auszusehen.

Damit wird eine Figur ganz grundlos verschenkt, aber wird wenigstens Captain Boomerang ordentlich charakterisiert? Leider nicht. Letztlich offenbart sich an seiner und El Diablos Darstellung nur, dass „Suicide Squad“ Probleme mit der Sympathielenkung hat. Auch Will Smiths Darstellung des Deadshot überzeugt nicht wirklich. Bleibt als einziger Lichtblick Harley Quinn, die von Margot Robbie angemessen verrückt gespielt wird. Getrübt wird dieser Lichtblick allerdings durch den Joker, der aus unerfindlichen Gründen immer mal wieder in den Film herein- und wieder hinausturnt. Gespielt von Jared Leto, handelt es sich um den mit Abstand fehlbesetztesten Joker aller Zeiten.

Letztlich ist Harley Quinn der einzige Grund, sich „Suicide Squad“ anzusehen. Man kennt das ja von „Batman v. Superman“, wo es sich mit Wonder Woman ähnlich verhielt.

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