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Suicide Squad (2016)

Man muss die Hartnäckigkeit bewundern, mit der Warner Bros. und D.C. beschissene Superheld*innenfilme produzieren. Es braucht Chuzpe, etwas so Vermurkstem wie „Man of Steel“ gleich etwas so Vermurkstes wie „Batman v. Superman“ hinterherzuschieben. „Suicide Squad“ verfolgt zumindest stellenweise einen anderen Ansatz. Zweifellos ist das auf die Abwesenheit von Zack Snyder zurückzuführen. Die Geheimdienstlerin Amanda Waller (Viola Davis) entwickelt den Plan, eine Art Black-Ops-Truppe aus inhaftierten Superschurk*innen zusammenzustellen, frei nach dem Motto: “They might be bastards, but they are our bastards.” An sich keine gute Idee, wie ein Blick auf die letzten 50 Jahre U.S.-Außenpolitik zeigt, aber auf diesen Film bezogen bedeutet es, dass er im Unterschied zu seinen beiden Vorgängern immerhin eine Story hat. Bevor es mit der Task Force X so richtig losgeht, macht sich eines der angehenden Mitglieder auch schon aus dem Staub. Die Hexe Enchantress (Cara Delevingne) setzt sich ab und b

Kick-Ass (2010)

Habe mir nach längerer Zeit erneut „Kick-Ass“ angesehen. Ich mag die überzogene Gewalt und Chloë Grace Moretzens Spiel nach wie vor. Aber auch das Problem des Films bleibt. Nicht die Gewaltdarstellung, die abzulehnen wäre heuchlerisch. Das Problem ist, dass in dem Film zwei unterschiedliche Typen Superheld*in vorkommen – was Regisseur Vaughn aber entgangen zu sein scheint. Big Daddy ist vor allem auf Rache aus. Es geht ihn darum, den Mafia-Boss Frank D’Amico zu töten, der für den Mord an Big Daddys Frau verantwortlich ist, und dabei möglichst viele von D’Amicos Handlangern mitzunehmen. Er ist (schon rein äußerlich) ein Held vom Typ Batman, und genau wie dieser ein Psychopath. Seine Tochter Hit-Girl ist eine Waffe für ihn, eine Verlängerung seines eigenen Körpers. Kick-Ass hingegen ist ein altruistischer Held wie Spider-Man. Er ist ein Underdog und möchte anderen Underdogs helfen. Der Film hätte eine sehr interessante Dynamik zwischen Big Daddy, Hit-Girl und Kick-Ass entwickeln können,

RoboCop (2014)

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Mark Bould hat eine sehr übersichtliche Rezension zu José Padilhas „RoboCop‟ geschrieben: “[T]he very best thing is that in the tagline at the top of the poster, very first word, they spelt ‘cinema’ wrong…” Die Tagline lautet: Ich fasse mich noch kürzer: Schnitte man die Szenen mit Samuel L. Jackson als rechter Pundit zusammen, bekäme man eine nette Politsatire.

Hellboy – Die goldene Armee (Roman zum Film)

Film- novelizations  sind in der Regel ziemlich uninspiriert und muten schlimmstenfalls wie Deutscharbeiten aus der achten Klasse an (»Lies dir den Text zweimal durch und schreibe eine zusammenfassende Nacherzählung!«). Das muss aber nicht so sein. Matthew Stovers »Revenge of the Sith« ist mein Paradebeispiel für eine auf eigenen Füßen stehende und spannend erzählte  novelization .¹ Leider ist es mir nicht möglich, herauszufinden, ob Bob Greenbergers »Hellboy – Die goldene Armee« ähnliche Qualitäten aufweist. Die Übersetzung verhindert es. Da wird ständig etwas »realisiert«, wenn einer Figur etwas klar wird, und wenn jemand Erinnerungen nachhängt, dann »gehen« seine Gedanken zurück zu früheren Ereignissen. In diesem Buch hat niemand die Vorstellung, dass etwas Schlimmes passieren könnte, sondern stets die »Idee«, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Und  to listen to a discourse  wird zu »einen Diskurs hören« – »sich einen Vortrag anhören« hätte es in meinen Augen auch getan, aber di